Dezember 2017

Seit Juni hatten wir eine wunderschöne Zeit mit den Bewohnern einer unserer Dachwohnungen: Simone und John. Beide wohnten im Frühsommer eine Woche zur Probe bei uns, um zu sehen, ob sie sich das Zusammenleben mit uns vorstellen könnten. Im Juni dieses Jahrs zogen sie dann bei uns ein – zunächst einmal für ein Jahr. Wir verlebten zusammen mit ihnen einen wunderbaren Sommer mit viel Zeit im Garten, beim Kochen, bei Gesprächen… Leider erkrankte John in dieser Zeit sehr ernsthaft und die beiden haben sich entschlossen, zunächst in die Frühlingssonne von Johns Heimat Australien zurückzukehren und die Behandlung dort fortzusetzen. Wir sind in Gedanken oft bei ihnen und hoffen sehr, dass sich die Heimatluft und die Nähe zu Johns Kindern und Enkelkindern positiv auswirken wird. Sie haben die Wohnung behalten und werden zu gegebener Zeit zurückkommen.

Zur gleichen Zeit teilte uns unsere allerjüngste Mitbewohnerin mit, dass sie sich nun sehr kurzfristig entschlossen hat eine Eigentumswohnung zu kaufen. Für ihr finanzielles Sicherheitsbedürfnis war dies eine wichtige Entscheidung, so dass sie sich dafür entschieden hat, obwohl sie erst vor einem halben Jahr, mit der Aussage dauerhaft zu bleiben, von der unteren Wohnung in die große Dachwohnung gezogen war.  So werden wir uns Anfang nächsten Jahres von ihr und ihren beiden Papageien verabschieden müssen.

Somit stehen zur Zeit wieder zwei Wohnungen zur Verfügung. Die Erdgeschoss-Wohnung (WE2 mit 50 qm) mit großer Terrasse und einem wunderbaren Blick auf Schafwiese und Kirche, eignet sich für eine Person. Diese haben wir bisher nur temporär möbliert vermietet. Die Dachgeschoss-Wohnung (WE 5 mit 65 qm) mit zwei Zimmern, Galerie und Balkon könnte auch von einem Paar bewohnt werden.

Wir haben immer wieder Interessenten, doch es zeigt sich, dass es nicht so einfach ist, wie wir es uns vorgestellt haben, die Gemeinschaft aufzubauen.

Zum einen sind es die Kosten, da nicht nur der persönliche Wohnbereich, sondern auch die Gemeinschaftsbereiche in der monatlichen Gebühr enthalten sind. Die Kosten für die einzelnen Wohneinheiten liegen auf dem Mietniveau der Region. Für den Gemeinschaftsbereich, Anteil pro Wohnung 1/6, haben wir nur einen Teil des Standard-Mietzins in die Kalkulation einbezogen. Das ist, ob der Größe, für eine Person meist ein erheblicher finanzieller Aufwand. Da stellt sich die Frage ob einem das Leben in der Gemeinschaft, der finanzielle Aufwand wert ist.

Zum anderen ist es die Frage des Muts , den Schritt in eine Gemeinschaft wirklich zu wagen.

Vom Interesse haben, die Idee gut und sinnvoll finden bis zur wirklichen Aktion der Umsetzung ist es ein Schritt, der nicht so leicht ist.

Man muss das Vertraute verlassen und sich etwas Neuem öffnen.

Da uns dies bewusst ist, bieten wir an, für ein Wochenende oder eine Woche bei uns rein zu schnuppern. Dafür kann unser Gästezimmer im Gemeinschaftsbereich oder die Erdgeschosswohnung (WE2) genutzt werden. Diesen Weg sind zum Beispiel Simone und John gegangen. Nachdem wir im Anschluss festgestellt hatten, dass diese Zeit uns allen gefallen hat, schlossen wir erst einmal einen befristeten Vertrag für ein Jahr. So können wir im Sommer 2018 schauen, wie sich das Zusammenleben entwickelt hat.

Als Fazit können wir sagen, dass wir von den meisten der Interessenten die Rückmeldung erhalten haben, dass der persönliche Eindruck, die Interessen und Vorstellung vom gemeinsamen Leben passten, aber sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht bereit  waren, diesen Schritt zu gehen.

Es läuft also immer wieder auf die Fragen hinaus:

Ist es mir das  wert?

Habe ich den Mut, es jetzt umzusetzen ?

Unsere Antwort, die wir hier bereits leben, ist  JA.

Also schaut es euch an. Kommt und probiert es aus. Nehmt den Aufwand in Kauf und schnuppert mal in unser Zusammenleben rein.

Brigitte , Regina , Alex

 

Dieser Beitrag wurde unter Aktuelles veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.