ES IST SO WEIT! Endlich können wir mit der aktiven Suche nach den passenden Mitgliedern für unser Wohnprojekt „Alter-Native-Lebens-Art“ starten. Mit fast einem Dreivierteljahr Verspätung ist nun auch die Fertigstellung der letzten von den noch freien drei Wohneinheiten in greifbarer Nähe.
Während der Bauphase haben wir über unsere Homepage bereits einige interessante Menschen kennengelernt, aber bisher noch keine verbindlichen Entscheidungen für ein Zusammenleben getroffen. Dafür gab es viele Gründe.
In einigen Fällen kam für die Interessenten die Lage (Flughafennähe 25 km und S-Bahn Haltestelle in 4 km Entfernung) nicht in Frage.
Andere hatten mit der ländlichen Lage auch die Erwartung einen Nutzgarten und Kleinvieh-Haltung zu betreiben verbunden. Das ist bei uns nicht möglich. Die vorhandenen Freiflächen wollen wir mit Blumen, Sträuchern, Obstbäumen und einer Kräuterspirale so gestalten, dass sie allen Raum bieten sich im Freien zu treffen oder auch sich draußen zurück zu ziehen.
Manche Interessenten hatten feste Konzepte für das Zusammenleben erwartet. Einige dieser Konzepte waren uns zu eng gefasst, bei anderen gab es nicht genügend Übereinstimmungen. Daher werden wir unsere Vorstellungen hier nochmals etwas näher erläutern.
Leider spielt auch der finanzielle Faktor eine Rolle. Wir haben Menschen kennengelernt, wo von beiden Seiten die Sympathie und auch die Vorstellungen vom Zusammenleben passten, aber die Kosten leider zu hoch waren. Da wir unser Wohnprojekt privat, ohne irgendwelche Zuschüsse, finanzieren, haben wir da leider keinen Spielraum. Unsere Finanzierungsplanung ist so aufgebaut, dass wir mit den für jede Wohneinheit kalkulierten Einnahmen von jedem Wohngemeinschaftsmitglied die Kredite tilgen können. Eine finanzielle Gewinnerwartung ist nicht geplant, wir wollen mit dem Projekt einen Gewinn im Zwischenmenschlichen erreichen.
Wider Erwarten haben wir auch Absagen erhalten, die darauf gründeten, dass den Personen das Risiko sich der Gemeinschaft anzuschließen zu groß wäre. Wir waren davon ausgegangen, dass gerade die Möglichkeit des Anschlusses mit monatlichen Zahlungen, im Gegensatz zu den meisten anderen Projekten, die auf ein Einkaufen in die Gemeinschaft beruhen, die Entscheidung erleichtern würde, da man nicht in große Vorleistungen gehen muss und sich mit dem Erwerb eines Anteils doch für immer oder wenigstens eine lange Zeit festlegt und ein Ausstieg meist nur mit viel Aufwand und auch finanziellen Verlusten möglich ist. Natürlich hoffen wir, dass wir mit den einsteigenden Gemeinschaftsmitgliedern langfristige Beziehungen aufbauen und wie es unser Wunsch ist gemeinsam miteinander alt werden. Aber sollte sich im Zusammenleben herausstellen, dass dieses nicht die richtige Form ist, ist ein Ausstieg ohne finanzielle Verluste möglich. Die Einstiegs- sowie Ausstiegsmöglichkeiten werden wir vertraglich festhalten, so dass sie beiden Seiten die notwendige Sicherheit bietet. Zudem bieten wir jedem Interessenten auch die Möglichkeit einige Zeit zum „Schnuppern“ mit uns zu verbringen, um dann mit einem guten Gefühl eine Entscheidung zu treffen. Dazu haben wir zwei Wohnungen möbliert.
Konzept für unser Zusammenleben
Wir haben bewusst kein fertiges Konzept. Aus unserer Sicht sollte dieses gemeinsam entstehen. Wir haben allerdings ein paar Eckpunkte die uns wichtig sind.
- Bereitschaft mit allen Mitgliedern ein passendes Konzept fürs Zusammenleben zu entwickeln
- Gleichgewicht zwischen Gemeinsamkeit und Rückzug / Zusammensein und für sich sein
- Bereitschaft zur gegenseitigen Unterstützung und Rücksichtnahme aufeinander
- Bereitschaft zur gemeinsamen Grundorganisation der Wohngemeinschaft
- Kommunikationsbereitschaft für das Zusammenleben, ohne dass alles bis ins Kleinste ausdiskutiert werden muss.
- Gegenseitige Anregungen und wenn es sich entwickelt gemeinsame Projekte ohne Zwang zur Teilnahme
Brigitte , Regina und Alex